Integrative Party zog 1200 G?ste an

Stockum-P?schen: Behinderte und Nicht-Behinderte rockten zusammen ab

Prothetik, Rollis, Motorr?der, Punk, Rock und Ska - all das wurde den G?sten aus Nah und Fern bei der ersten integrativen Biker-Party in Stockum-P?schen geboten. Rund 1200 Menschen zog es zu der Gro?veranstaltung in und um die G?tzenberghalle.

STOCKUM-P?SCHEN. Die integrative Biker-Party rund um die G?tzenberghalle in Stockum-P?schen bot an drei Tagen viel Musik, gute Gespr?che und Infos ?ber "Prothetik, Rollis und Motorr?der".

Thomas Kipping hat Erfahrung mit Feten. Der Orthop?diemechanikermeister organisiert gerne und verbindet mit dem Biker-Fest "das Berufliche mit der sozialen Ebene". 150 Helfer schlugen sich auf seine Seite. Das ganze Dorf "vom B?rgermeister bis zum kleinen Kind" zog mit. Eigentlich eine Notwendigkeit, denn wo keine Gemeinschaft ist, kann Integration nicht stattfinden. "Manche waren fast b?se, weil ich sie nicht einteilte", sagt Kipping schmunzelnd.

Nicht nur Motorradfreaks waren beim Biker-Fest zu Gast. Zu Fu? oder mit dem Auto durften die Besucher auch kommen. Alles war bestens geplant, auf den von den Eigent?mern freigegebenen Wiesen durfte kostenlos gecampt werden. Dort gab es auch ein Lagerfeuer f?r ruhigere Minuten und zum gem?tlichen Quatschen. Unweit davon ging es mit zahlreichen Bands an zwei Abenden etwas lauter zu.

An den Infost?nden in der G?tzenberghalle gaben Fachleute und Betoffene geduldig Auskunft ?ber Prothesen und ihre technischen M?glichkeiten. Nicht nur f?r den Alltag erf?llen die per Mikrochip gesteuerten Geh- und Greifhilfen ihren Zweck. Selbst sportliche H?chstleistungen sind damit m?glich. "Drei Mal haben wir Bronze gemacht", so dr?ckt es Thomas Kipping von APT (Activ Prothesen Technik, Stockum-P?schen) aus. Er betreut den Sprinter und Weitspringer Heinrich Popow.

Auch f?r Nicht-Behinderte war die kleine Messe sehr interessant. Gerne erkundeten Erwachsene und Kinder die exklusiven Elektro-Rollst?hle, die vom Preis her mit dem eines Kleinwagens vergleichbar sind. Sie probierten aus, welche Feinmotorik Handprothesen bieten k?nnen. Fast unglaublich waren die Umbauten des Krefelders Wilhelm K?ltgen, mit dessen Motorr?dern selbst Querschnittgel?hmte fahren k?nnen.

Insgesamt sieben Gruppen sorgten f?r Stimmung mit Ska, Punk und Rock. Am ersten Abend waren trotz des Regens rund 300 Menschen gekommen. Manche waren von weit her angereist. Ein Gespannfahrer aus Ulm meinte nach der langen Fahrt: "Und wer schl?gt mein Zelt auf?" Die Freiwillige Feuerwehr kam schnell zur Hilfe. "Ein 72-j?hriger Oberschenkelamputierter ist von Regensburg gekommen", erz?hlt der Organisator bewundernd. Lobende Worte, die er wiederum ?ber die Region und das Fest h?rt, gehen Kipping runter wie ?l. Daf?r scheint sich f?r ihn der Aufwand und das finanzielle Risiko schon gelohnt zu haben. Die Aussteller finanzierten die Veranstaltung mit. Die Hachenburger Brauerei unterst?tzte "logistisch", und das DRK war nat?rlich auch im Einsatz. "Mein Ziel ist es, dass ein Austausch stattfindet, die Leute in Kontakt kommen", sagt Kipping. "Insgesamt waren um die 1200 Leute da", sagt er. "Die Stimmung war wirklich gut."

Das Feuerwerk konnte noch stattfinden, der Gottesdienst am verregneten Sonntag musste dann nach drinnen verlegt werden.