Basalt und Fossilien locken

Bislang 20 000 Versteinerungen aus ehemaligem Maar-See geborgen

 

Unterhalb des 100 Meter m?chtigen terti?rzeitlichen Basaltstromes der am St?ffelmassiv abgebaut wurde, finden sich 140 Meter dicke Ablagerungen eines 25 Millionen Jahre alten Maar-Sees. Die Seeablagerungen enthalten au?ergew?hnlich gut erhaltene fossile Reste.

Neben den ehemaligen Seebewohnern selbst, wie Fischen, Fr?schen, Salamandern, Schildkr?ten und Krokodilen finden sich auch Reste von Insekten, V?geln und S?ugetieren. Zu den Besonderheiten geh?ren die ?ltesten Belege der Vorfahren unserer heutigen Seehunde und von gleitfliegenden m?useartigen Tieren - der so genannten St?ffelmaus. Die S?ugetiere sind meist mitsamt ihren Weichteilen und den Resten ihrer letzten Mahlzeit erhalten. Seit dem Jahr 1990 konnten durch das Landesamt f?r Denkmalpflege mehr als 20 000 Fossilien geborgen und einer wissenschaftlichen Bearbeitung zugef?hrt werden. Diese tr?gt insbesondere auch zu einem besseren Verst?ndnis der Ver?nderungen von zuk?nftigen Klima- und Umweltbedingungen bei.

Es ist aber nicht nur die Fossillagerst?tte, die immer wieder anzieht: Auch die in ihrem urspr?nglichen Zustand noch weitgehend erhaltenen Betriebs- und Produktionsgeb?ude des Steinbruchs sind inzwischen ein Kulturdenkmal geworden.

So hat es sich der St?ffelverein zur Aufgabe gesetzt, das Basaltabbaugebiet in den Gemeinden Enspel, Nistertal und Stockum-P?schen zu erhalten und in ein Gebiet f?r wissenschaftliche Forschung und kulturelle Erlebnisse zu gestalten.

Mehr als 100 Jahre Basaltabbau am St?ffel hat die wirtschaftliche Entwicklung der Region, das Denken und die Traditionen der Bewohner der Anliegergemeinden Enspel, Nistertal und Stockum-P?schen ?ber mehrere Generationen hinweg gepr?gt. Mit der im Jahr 1886 entstandenen Bahnstrecke Hadamar-Au (Sieg) er?ffnete sich f?r die Firma Adrian am St?ffel im Jahr 1902 mit dem Bau eines ersten Brechers und der Bahnverladestation die M?glichkeit der Basaltgewinnung und -verwertung. Die bis in die 1930er-Jahre errichteten und bis zum Jahr 2001 genutzten zus?tzlichen Anlagen stellen heutzutage das repr?sentative Beispiel der Basalt verarbeitenden Steinindustrie im Westerwald und dar?ber hinaus dar.    (wez)

Quelle: Westerw?lder Zeitung vom 17.07.2006